Wie IT.NRW heute vermeldet, soll die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in NRW bis zum Jahr 2050 auf knapp 1,6 Millionen steigen. Das sind fast 30 Prozent mehr als 2021.
Hierzu erklärt Thorsten Klute, gesundheits- und pflegepolitischer Sprecher der SPD-Fraktion:
„In der Pflege brennt es gerade lichterloh. Pflegekräfte fehlen in NRW zu Tausenden. Immer mehr Träger sind in unserem Bundesland insolvent. Einrichtungen schließen. Die Wohlfahrtsverbände schreiben Brandbriefe. Ausbildungsverträge in der Pflege gehen hier überdurchschnittlich stark zurück. Und die Zahl der pflegebedürftigen Menschen steigt kontinuierlich an. Aber Gesundheitsminister Laumann bekommt von all dem offenbar nichts mit. Von ihm gibt es – einmal abgesehen von der hoch umstrittenen Einführung der Pflegekammer – in seiner Regierungszeit nicht eine nennenswerte Initiative für die Pflege. Sein Interesse an dem Thema sinkt immer weiter.
Die SPD-Fraktion hat dagegen allein in dieser kurzen Legislaturperiode bisher schon fünf Anträge zur Stärkung der Pflege in NRW eingebracht und fordert auch im aktuellen Plenum mit zwei weiteren Anträgen finanzielle Unterstützung vom Land. Vor allem die Tagespflege steht am Limit und braucht dringend Hilfe. Viele Einrichtungen können die Investitionskosten nicht mehr tragen. Die Förderrichtlinien des Landes bilden ihre Situation leider in keiner Weise mehr ab. Deshalb fordern wir von der Landesregierung eine Herabsetzung der Mindestauslastung auf 70 Prozent, um förderfähig zu sein.
Auch die Pflegeschulen sind längst an der Belastungsgrenze. Für sie gilt, was auch für die Pflegeeinrichtungen zutrifft: Sie sind chronisch unterfinanziert. Ich fordere daher eine Aufstockung der regelmäßigen Investitionsmittel für die Pflegeschulen um weitere 10 Millionen Euro. Eine qualitative Pflegefachausbildung leistet einen entscheidenden Beitrag für eine respektvolle Pflege in NRW. Angesichts der immer weiter steigenden Zahl an pflegebedürftigen Menschen in NRW ist das mehr als nötig.“