Kirstin Korte: Gestörte Vertrauensbasis

Portrait Frau Korte
Kirstin Korte hat kein Vertrauen

»Schluss mit dem Schmusekurs gegenüber dem Landrat« hatte Steffen Kampeter beim CDU-Kreisparteitag gefordert. 14 Tage später ließ seine Nachfolgerin im Parteiamt, Kreisvorsitzende und stellvertretende Landrätin Kirstin Korte Taten folgen. In einem offenen Brief erklärte sie gestern ihren Rücktritt aus dem Verwaltungsrat der Mühlenkreiskliniken. Als Grund nannte sie eine fehlende »Vertrauensbasis für die politische Arbeit im Verwaltungsrat«. Ihren Posten als Stellvertreterin Niermanns als Landrat will sie aber behalten. In dem eineinhalbseitigen offenen Brief führt Korte an, dass sie mit der Sitzungsleitung des Landrates in den Verwaltungsratssitzungen nicht einverstanden sei. Die Sitzungsunterlagen kämen zu spät, wichtige Tagesordnungspunkte würden kurzfristig verschoben und durch die eine »unpräzise und ausschweifende Sitzungsleitung« würden regelmäßig Sitzungsdauern von deutlich mehr als vier Stunden zur Regel werden. »Eine solche Sitzungsdauer ist für ehrenamtlich tätige Parlamentarier eine Zumutung«, schreibt Korte.

Nach Informationen dieser Zeitung gab es in der vergangenen Zeit keine inhaltlichen Streit im Verwaltungsrat. In der eigenen Fraktion soll Korte diesen Schritt abgestimmt haben. Als Grund soll sie hier die zusätzliche Arbeitsbelastung als neue CDU-Kreisvorsitzende angeführt haben. Auf Anfrage teilte Korte mit, dass die CDU weiterhin konstruktiv mit dem Landrat zusammenarbeiten möchte.
Landrat Dr. Ralf Niermann traf der Offene Brief an seinem ersten Urlaubstag. »Frau Korte will offenbar davon ablenken, dass sich nicht mehr bereit ist, sich im Verwaltungsrat für die Mühlenkreiskliniken einzusetzen«, sagte er. Dass sich die CDU-Politikerin seinen ersten Urlaubstag für die Veröffentlichung des Offenen Briefes ausgesucht hat, zeuge nach Ansicht Niermann von »schlechtem Stil«.

Artikel vom 25.10.2011