
"Frau Korte bringt mit ihrem öffentlich zelebrierten Rückzug aus dem Verwaltungsrat der Mühlenkreiskliniken das Kunststück fertig, zugleich "den Klanke und den Kampeter zu geben“: Hatte der CDU-Fraktionsvorsitzende Friedrich Klanke weiland – anstatt Verantwortung für den mit Abstand größten Wirtschaftsbetrieb im Mühlenkreis zu übernehmen – sich lieber in die Büsche geschlagen, so ließ andererseits der ehemalige CDU-Kreisvorsitzende Steffen Kampeter kaum eine Gelegenheit aus, dem Minden-Lübbecker Landrat öffentlich absurde Vorwürfe zu machen.
Und nun folgt Frau Korte zum einen ihrem Fraktionschef Klanke mit doch recht fadenscheinigen Begründungen ins Unterholz, anstatt für den Träger, die Patienten und Beschäftigten der Kliniken gestaltend Verantwortung zu übernehmen; und zum anderen bleibt sie der von ihrem Vorgänger im CDU-Vorsitz entwickelten Linie treu und arbeitet sich wie zuvor Steffen Kampeter medial am Landrat ab, anstatt die von ihr beklagten Verfahrens- und Geschäftsordnungsfragen einfach in den dafür zuständigen Gremien zu regeln. Frau Korte hatte bei ihrem Amtsantritt als CDU-Kreisvorsitzende einen gegenüber ihrem Vorgänger neuen Stil angekündigt: Den ist sie nun leider erst einmal schuldig geblieben.
Ebenso bemerkenswert wie bedauerlich ist der Umstand, dass sich durch den Rückzug Frau Kortes jetzt nicht nur eine langjährige Krankenhauspolitikerin des Kreises aus der Verantwortung verabschiedet. Der Verwaltungsratsrücktritt der Vorsitzenden der zweitgrößten Volkspartei im Mühlenkreis erzeugt vielmehr den fatalen Eindruck, dass sich die CDU an der Bewältigung der Folgen falscher Weichenstellungen aus der Krömer-Zeit nicht mehr beteiligen will.“