
Ein zwölfstündiger Einsatz ist für gestandene Feuerwehrmänner und –frauen nicht gerade ein Zuckerschlecken. Das konnten die Mitglieder der Jugendfeuerwehrgruppe Pr. Ströhen selbst am eigenen Leib erleben. Denn sie selbst durften von 7 bis 19 Uhr erstmalig zu Übungszwecken „Dauerdienst schieben“.
Die Jugendbetreuer der Pr. Ströher und Sielhorster Feuerwehr hatten auf Wunsch der Jugendlichen eine Zwölf-Stunden-Übung angesetzt und diese mit praxisnahen Einsätzen bestückt. Doch vor dem gemeinsamen Frühstück im Sielhorster Gerätehaus, das während der Umbauarbeiten in Pr. Ströhen von der Jugendwehr mitgenutzt wird, standen für die elf teilnehmenden Nachwuchs-Feuerwehrleute zunächst die Fahrzeugaufteilung und eine Einweisung in das richtige Verhalten im Einsatz auf dem Plan. Insgesamt zählt die zweite Jugendgruppe der Rahdener Stadtwehr mittlerweile rund 25 Mitglieder.
Über den Tag hinweg galt es dann insgesamt drei feuerwehrtechnische Herausforderungen zu meistern. Zum Aufwärmen rückten die jungen Wehrmänner im Alter von 10 bis 17 Jahren zum Abstreuen einer Ölspur aus. Am Nachmittag galt es auf dem Gelände des Lohnbetriebes Bruns im Pr. Ströher Industriegebiet, den Brand einer Gartenlaube zu bekämpfen. Hierzu hatten die aktiven Feuerwehrkameraden eine kleine Hütte gezimmert. Kaum hieß es „Feuer aus“, Schläuche aufgerollt und im Einsatzfahrzeugen verstaut, ließ auch der dritte Einsatz nicht lange auf sich warten: Auf einem Anwesen an der Kolkhorst wurde eine bei Forstarbeiten eingeklemmte Person gemeldet. Doch auch unter Einsatz der hydraulischen Ausrüstung meisterten die Jungs diese Aufgabe.
Nach jedem Einsatz gab es eine Manöverkritik. Unsicherheiten wurden gezielt besprochen und die Handhabung bestimmter Ausrüstungsgegenstände wie das korrekte Ausrollen der Schläuche noch einmal gezeigt.
Was die Führung des Löschzuges zur Aktion meint
Auch Löschzugführer Ulrich Dammeyer und sein Stellvertreter Rainer Langhorst nahmen die Arbeit des Nachwuchses unter die Lupe. Doch nicht mit strengem Blick, denn schließlich soll spielerisch an die Feuerwehrarbeit herangeführt werden. Natürlich kamen auch Spiel und Spaß bei diesem „Feuerwehrworkshop“ nicht zu kurz. Für die Verpflegung hatten die Bäckerei Kölling jede Menge Brötchen und Torsten Kuhlmann stärkendes Grillfleisch gespendet. „Wir können froh sein, das sich so viele junge Leute für den Brandschutz interessieren“, so Kuhlmann, der es sich nicht nehmen ließ, in der Mittagspause als Grillmeister zu fungieren.
„Für die Kids ist ein Zwölf- Stunden-Dienst ein Erlebnis“, so Betreuer Sven Harges. „Das schweißt zusammen und wir haben Zeit, um gezielt Feinheiten zu üben.“ Dazu seien solche Aktionen auch geeignet, um ein wenig Eigenwerbung zu betreiben. Einige junge Gäste nutzten über den Tag verteilt die Gelegenheit, sich ein Bild davon zu machen, was einen bei der Jugendfeuerwehr erwartet. „Alle Mädchen und Jungen, die Lust haben, mitzumachen, können jederzeit an einem unserer Dienstabende teilnehmen“, so Hages weiter. Geübt wird immer dienstags, ab 18.30 Uhr, vorübergehend am Sielhorster Gerätehaus.
© 2011 Neue Westfälische
13 – Lübbecke (Altkreis), Freitag 07. Oktober 2011