
In der Ratssitzung seinerzeit war der Auftrag klar: Für die Erneuerung der Marktstraße sollte die Ausschreibung „kurzfristig“ und der Baubeginn „zeitnah“ erfolgen. Nun kommt es aber doch etwas anders.
Jetzt sprach sich bei neun Ja-Stimmen, zwei Enthaltungen und vier Gegenstimmen der Rahdener Bau-, Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss dafür aus, bei der nun anstehenden öffentlichen Ausschreibung den Baubeginn auf Frühjahr 2012 zu terminieren.
Als Grund für die Terminverschiebung führte Bauamtsleiter Dieter Drunagel Beobachtungen des Planungsbüros Ingenieurplanung Wallenhorst (IPW) an. Danach sei derzeit bei solchen Maßnahmen mit Kostensteigerungen zwischen 20 und 30 Prozent zu rechnen – je nach Region, Gegebenheiten und Attraktivität der Baumaßnahme. Die IPW-Fachleute erwarten, dass bei einem Baubeginn 2012 wesentlich bessere Preise zu erzielen seien (die NW berichtete).
Es sei damals gesagt worden, die Fördermittel gebe es nur dieses Jahr, sind Torsten Kuhlmann und Reinhard Stuck (beide SPD) verwundert. „Das Material wird nicht billiger“, ist Carsten Zimmermann (FWG) der Ansicht. „Ich halte nichts von einer Winterbaustelle“, begrüßt Wilhelm Kopmann (CDU) die Verschiebung.
Welche Gefahr Reinhard Stuck sieht
Die derzeitige Kostensteigerung sei ihm bei eigenen Nachfragen nicht bestätigt worden, erklärt Torsten Kuhlmann. Reinhard Stuck merkt an: Am 6. September habe es auch in der Neuen Westfälischen noch geheißen, der Bau beginne, jetzt komme aus heiterem Himmel die Verschiebung. Stuck sieht die Gefahr, dass es im nächsten Jahr noch teurer wird. „Und dann haben wir dasselbe Ding wie bei der Feuerwehr in Rahden und Pr. Ströhen“, sagt Stuck. Das Wallenhorster Büro IPW würde viele Ausschreibungen bearbeiten und habe dabei die Preiserhöhungen festgestellt, erklärt Drunagel. „Fakt ist, die Baufirmen sind in diesem Jahr zu. Das Konjunkturpaket muss noch abgearbeitet werden.“ Aufgrund der geschilderten Situation am Markt ständen nach Auskunft der Bezirksregierung die Fördermittel auch im kommenden Jahr zur Verfügung, so Drunagel.
© 2011 Neue Westfälische
13 – Lübbecke (Altkreis), Freitag 23. September 2011