
Seeker, gleichzeitig Vorsitzender des Kreisbau-Ausschusses, stellte den Mitgliedern des Gremiums gestern die Pr. Ströher Biogas-Anlage vor. Nach der Erweiterung der bestehenden Anlage hat diese nach Angaben Seekers nun eine Leistung von 1.052 Kilowatt. An die Nahwärmeversorgung sind in diesem Jahr in Pr. Ströhen weitere 60 Haushalte angeschlossen worden. Insgesamt sei das Leitungsnetz nun rund elf Kilometer lang. Die Kosten allein für dieses Netz bezifferte Seeker auf einen „siebenstelligen Bereich“.
„Wollen nicht auf Flächenmarkt aktiv werden“
Für den Betrieb der Biogas-Anlage werden laut Seeker rund 400 Hektar Fläche benötigt. Die könnten die fünf Betriebe auch allein stellen, besitzen sie doch nach Angaben Seekers insgesamt rund 700 Hektar. Das aber habe man nicht getan, weil man auch „die anderen Kollegen ins Boot holen“ wollte. Flächen seien knapp und immer teurer. „Wir wollten und müssen nicht auf dem Flächenmarkt aktiv werden.“ Der Pachtpreis werde durch die Bioenergie Pr. Ströhen nicht weiter geschürt. Das würden schon „Veredelungsbetriebe aus Südoldenburg machen, die hier auf dem Markt sind.“ Kreis-Baudezernent Jürgen Striet sah es so: „Wir haben einen Kampf um die Flächen.“ Dem stimmte Seeker zu. Vor einigen Jahren sei für den Quadratmeter Ackerland noch weniger als ein Euro gezahlt worden. Mittlerweile liege man bei teilweise vier Euro. Konkurrenz durch industrielle Anlagen gebe es sicherlich, räumte er ein. Aus dem Spiel komme man aber nicht heraus. Die Pr. Ströher Betreiber wollten aber die Landwirte teilhaben lassen. Man setze auf ein partnerschaftliches Miteinander zwischen Betreibern und den weiteren Landwirten.
Fingerzeig: Hermann Seeker (r.) stellte dem Gremium die Anlage vor. Für deren Betrieb werden pro Jahr rund 18.000 Tonnen Mais und 18.000 Tonnen Gülle benötigt. Die Gärreste bekommen die beteiligten Landwirte anteilig als Dünger zurück. FOTO: JOERN SPREEN-LEDEBUR
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13 – Lübbecke (Altkreis), Mittwoch 14. September 2011