
Der vor wenigen Tagen in Nordrhein-Westfalen erzielten Schulkonsens zwischen SPD, CDU und Grünen stand im Mittelpunkt der jüngsten Beratungen der Rahdener Sozialdemokraten. Stadtverbandsvorsitzender Torsten Kuhlmann freute sich besonders über den von den drei Parteien gemeinsam angestrebten Erhalt auch kleinerer Grundschulen.
Für Rahden sieht Horst-Wilhelm Bruhn als Vorsitzender des Schulausschusses die Chancen für eine einvernehmliche Lösung zur Sekundarstufe deutlich erhöht. „Wenn wir Hauptschule und Realschule zu einer attraktiven und leistungsfähigen zweiten Säule neben dem Gymnasium zusammen führen wollen, dann ist die Sekundarschule jetzt der Standard, mit dem wir für die Rahdener Verhältnisse flexibel umgehen können und müssen“, so Bruhn. Weitere Verbundschulen oder Gemeinschaftsschulen im Schulversuch werde es definitiv nicht geben, ist Bruhn überzeugt.
Auf seinen Vorschlag hin beschloss der Vorstand, am Donnerstag, 22. September, 2011, ab 19 Uhr im Gasthaus Museumshof eine Info- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Was kommt nach der Grundschule“ zu veranstalten.
Als Referent konnte Professor Dr. Eiko Jürgens von der Uni Bielefeld gewonnen werden. Das Ministerium für Schule und Weiterbildung in Düsseldorf wird durch Rainer Michaelis, den Leiter der zuständigen Projektgruppe, vertreten sein.
Da im September ein Gesetzentwurf vorliegen und sich in der Beratung befinden wird, erhoffen die Sozialdemokraten sich von Michaelis detaillierte Auskünfte über die Möglichkeiten der Ausgestaltung. Für die Diskussionsleitung ist der aus Wehe stammende Hochschullehrer Professor Dr. Hermann Schwengel (Uni Freiburg) vorgesehen. Natürlich sollen auch Vertreter der Rahdener Schulen einbezogen werden, teilte die SPD gestern mit.
Besondere Hinweise könne man vom Repräsentanten der Stadt Petershagen erwarten. Dort arbeiteten alle Sekundarschulen und alle Ratsfraktionen seit Monaten an einem für die Stadt passenden Konzept für eine Gemeinschaftsschule, das auch für die Sekundarschule passe, heißt es in einer Mitteilung.
„Beide Schulformen sehen ein gemeinsames Lernen bis mindestens zur 6. Klasse vor“, betont Ratsmitglied Marion Spreen. „Und sie eröffnen einen zweiten Weg zum Abitur nach dreizehn statt zwölf Jahren Schule.“ Das Rahdener Schulzentrum würde ideale Bedingungen für ein produktives Neben- und Miteinander von Gymnasium und Sekundarschule bieten, ist Marion Spreen überzeugt.
Alle wichtigen Fragen gemeinsam klären
Fraktionsvorsitzender Friedrich Schepsmeier legt großen Wert darauf, dass alle anderen Ratsfraktionen möglichst weitgehend in die weitere Planung der Veranstaltung einbezogen werden sollen. „Mit gründlicher Information und Gelegenheit zur Klärung von Fragen wollen wir den Grundstein für den notwendigen Schulkonsens in Rahden legen.“ Was in Düsseldorf gelungen sei, das wolle und werde man auch in Rahden schaffen, so Schepsmeier.
Man habe wegen des guten Zustandes der Rahdener Schulen auch keine Eile und könne alle wichtigen Fragen mit der nötigen Sorgfalt gemeinsam klären. Einzig eine hochwertige und auf das Leben vorbereitende Bildung aller Rahdener Kinder müsse der Maßstab für weitere Entscheidungen sein, fasste Vorsitzender Torsten Kuhlmann zusammen. „Ideologische Scheuklappen kann sich niemand mehr leisten.