
„Wir können zusammenfassend feststellen, das unsere zweite Dorfwerkstatt zu einem Erfolg geworden ist”, sagten am Sonnabend Bernhard Wietelmann, Vorsitzender des Pr. Ströher Heimatvereins, und Ratsmitglied Bianka Winkelmann zum Ablauf des Veranstaltungstages, als sie über die Vielzahl der von den fast 40 Teilnehmern eingegangenen Wünsche und Anregungen Bilanz zogen.
Auch Ulrich Eikenhorst aus Varl, der sich als Moderator zur Verfügung gestellt hatte, freute sich über das Ergebnis. „Einige der eingereichten Vorschläge können kurzfristig verwirklicht werden“, stellte er fest. Andere wieder, wie der wiederholt geäußerte Wunsch nach dem Bau eines Schwimmbades, mussten von vornherein als nicht realisierbar eingestuft werden.
Bürgermeister Bernd Hachmann bescheinigte den Teilnehmern, dass sich nach der ersten Dorfwerkstatt vor fünf Jahren in der Infrastruktur des Ortes vieles zum Vorteil gewandelt habe. Als markanteste Beispiele nannte er dafür den Bau des Aue-Marktes, die Maßnahme der „Bio-Energie“ und den Ausbau des Radfahrweges entlang der Pr. Ströher Allee.
Auch schulisch habe sich einiges getan. Besonders begrüßte er, dass sich im Vorfeld der Umfrage die Schulkinder beteiligt und ihre Vorstellungen bildlich dargestellt hatten. Sie flossen mit in die allgemeine Bewertung ein.
Ulrich Eikenhorst ließ Kärtchen verteilen, auf denen die Teilnehmer Kritik oder positive Anregungen vermerken sollten. Mehr als 100 Ideen kamen zusammen, die anschließend von Eikenhorst vorgetragen und nach den Sachgebieten „Natur und Dorfbild“, „Wohnen, Verkehr und Wirtschaft“ sowie „Soziales und Miteinander“ eingeordnet wurden. Danach bildeten sich drei Arbeitsgemeinschaften, die zur weiteren Einordnung der Vorschläge in die Realitätenliste in die Klassenräume gingen.
Nach zwei Stunden kamen die Teilnehmer zur Abschlussberatung zusammen, wo die Sprecher der Arbeitskreise, Friedrich Sander, Bernhard Wietelmann und Bettina Wehebrink, die Einordnung der Wünsche noch einmal zur Sprache brachten.
Einige Projekte kamen auf die Dringlichkeitsliste. So die Überholung der Auffahrt zum Kirchsteg. Andere Anregungen gingen dahin, das neue Ehrenmal im Speukebusch vom Parkplatz aus sichtbar zu machen und die Zuwegung zu überholen. Ein anderer Teilnehmer wollte den Findling zu Ehren von Minister Gustav Niermann auf die Landzunge an den Zusammenfluss der beiden Auen versetzt und diesen mit der Anpflanzung von Grün dekorativ herausgestellt sehen. Nistmöglichkeiten für den Weißstorch zu schaffen, lautete ein anderer Wunsch. Dazu wären bereits Vorbesprechungen mit dem Beauftragten für Vogelkunde aufgenommen worden, teilte Bernhard Wietelmann mit.
Andere Anregungen betrafen den weiteren Ausbau des Radfahrweges entlang der Pr. Ströher Allee bis zur B 239 und die Einbindung des Grenzwalles in das touristische Angebot. Es müsse mehr für Bauwillige getan werden, auch für die Ansetzung von Industrie- und Gewerbebetrieben, so die Anregung gleich mehrerer Teilnehmer.
Einstimmig sprachen sich die Pr. Ströher für den Erhalt des Rahdener Krankenhauses als Haus der Grundversorgung aus. Ebenso auch für den Fortbestand der Arztpraxis und der Apotheke im Ort. Dieser sei „lebensnotwendig“, betonten die Teilnehmer.
Angeregt wurde weiter, Neubürger durch Vertreter der Dorfgemeinschaft willkommen zu heißen. Bedauert wurde die Verringerung der Stundenzahlen für den Hausmeister der Schule.
Als ausreichend wurden mit acht öffentlichen Busverbindungen pro Tag die Nahverbindungsmöglichkeiten nach Rahden angesehen. Als sehr gut bezeichneten die Teilnehmer das soziale Miteinander im Dorf und das Vereinsleben. Einige forderten die Anlegung eines Dorfplatzes im Bereich des Sportzentrums.
Bei der Verwirklichung der Wünsche dürfe die Politiknicht aus ihrer Verantwortung entlassen werden, so die einhellige Meinung.
Es gebe viele Möglichkeiten, Pr. Ströhen auch auf dem Gebiet von Tourismus und Fremdenverkehr weiter nach vorne zu bringen, so das Fazit der Dorfwerkstatt. Die dabei ins Auge gefassten Projekte sollen nun zur Diskussion in den Vereinen bekannt gemacht werden.