
Eine Fahrt in das politische Zentrum Deutschlands unternahm jetzt der SPD-Ortsverein Wehe. Aufgrund der ausgezeichneten Organisation durch den Ortsvereins-Vorsitzenden Horst-Wilhelm Bruhn kehrte die 35-köpfige Reisegruppe mit vielen bleibenden Eindrücken und ebenso vielen Informationen aus der Bundeshauptstadt Berlin zurück.
Das umfangreiche Besuchsprogramm bot spannende Einblicke in Bundesrat, Bundestag und auch ins Kanzleramt. Während einer Stadtrundfahrt lernte die Reisegruppe nicht nur Teile des ehemaligen sowjetisch besetzten Teils von Berlin näher kennen, den Besuchern aus Wehe wurden auch die riesigen Finanz- und Sozialprobleme der Bundeshauptsstadt nachvollziehbar deutlich gemacht.
Während der Busfahrt durch die Bernauer Straße konnten Drama und Leid im Zusammenhang mit dem Mauerbau nachvollzogen werden.
Einer der Höhepunkte war für die Reiseteilnehmer der Besuch des ehemaligen Untersuchungsgefängnisses Hohenschönhausen. Ehemalige politische Gefangene begleiteten die Gäste durch das Stasigefängnis und führten ihnen die kaum zu fassenden Exzesse der DDR-Diktatur vor Augen.
„Der Nazi-Terror wurde in veränderter Form von Kommunisten weitergeführt. Denn es waren studierte Psychologen am Werk“, so Gästeführer Siegmar Faust.
Faust ist Schriftsteller und war als politischer Gefangener während einer Amnesty in den 70er Jahren von den Bundesregierung freigekauft worden. Die Weher Sozialdemokraten nahmen seine Mahnung der Ex-Häftlinge gerne auf, auch in heutiger Zeit wachsam die Geschehnisse um Staatsterror jedweder Art zu beobachten. Gleiches galt auch für die Besucher des jüdischen Mahnmals.
Ein weiterer Höhepunkt der Reise war der Friedrichstadt-Palast, wo die Weher ein Variete der Extraklasse erlebten. Eine Mischung aus Tanz, faszinierenden Lichteffekten und atemberaubende Akrobatik machte den Besuch mehr als lohnenswert.
Fotounterzeile: So sah es hier mal aus: Im Bereich der Bernauer Straße spielten sich bis zur Wiedervereinigung zahlreiche menschlicihe Dramen an der Mauer ab. Einige Fluchtversuche durch Tunnel glückten, viele endeten tödlich. Die Besuchergruppe aus Wehe betrachtet ein Luftbild, das die geteilte Stadt Berlin zeigt. FOTO: MANFRED LAMPE
© 2010 Neue Westfälische
Zeitung für den Altkreis Lübbecke, Samstag 22. Mai 2010