SPD Rahden will ein modernes Schulsystem

Gebetsmühlenartig wird behauptet, dass 8.000 Lehrerstellen zusätzlich geschaffen wurden, der Unterrichtsausfall halbiert wurde und die SPD die Einheitsschule durchsetzen will.

Dabei wurde im Landtagswahlkampf –insbesondere auch von der SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft – immer wieder darauf hingewiesen, dass es nur pragmatische und ortsbezogene Lösungen geben wird, die in Abstimmung mit den Schulen, den kommunalen und konfessionellen Schulträgern und den Eltern getroffen werden.

Gerade auch hier in Rahden besteht Handlungsbedarf, was die Schulentwicklungsplanung angeht. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der zurückgehenden Schülerzahlen sind die für die Schulpolitik Verantwortlichen verpflichtet, erforderliche Maßnahmen und Konzepte zur Förderung und Weiterentwicklung des Schulsystems aufzuzeigen. Das System der Auslese durch die Regierung Rüttgers verbaut vielen Kindern Zukunftschancen mit dramatischen Folgen. 60.000 Sitzenbleiber im starren dreigliedrigen Schulsystem sprechen eine deutliche Sprache. Auf neun Absteiger kommt nur ein Schüler, der in eine höhere Schulform aufsteigt.

Die CDU hat ihr Wahlversprechen von 2005 gebrochen, wo sie noch kleinere Klassen zugesagt hat. Sie musste hier einräumen, dass kleinere Klassen unter Finanzierungsvorbehalt stehen. Nach den Zahlen der Landesregierung fehlen auch rund 5.000 Lehrkräfte. Allein dadurch fallen mehr als 5 Millionen Stunden Unterricht aus.

Beim Turboabitur sind sich Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie viele Eltern einig: Das Abitur nach 12 Jahren in der von der schwarz-gelben Landesregierung beschlossenen Form – dem sogenannten G 8 – führt an den Gymnasien zu einer unerträglich hohen Stundenbelastung; ganz besonders bei den jüngeren Schülerinnen und Schülern.

Wenn man Analysen zur Entwicklungschancen von Kindern im Bildungssystem ansieht, dann kann man feststellen, dass nur 12 % aller Arbeiterkinder nach der Grundschule auf das Gymnasium gehen; bei den Beamtenkindern sind es dagegen 70 %. Ein Trend, der sich im Übrigen nach der Schule fortsetzt: Von 100 Akademikerkindern finden 83 den Weg in die Hochschulen; von 100 Nicht-Akademikerkindern hingegen nur 23.

Statt Kinder zu fördern werden sie frustriert. Dabei ist die Bildung unserer Kinder das größte Zukunftskapital. Mit der Gemeinschaftsschule schlagen wir ein Schulmodell vor, das helfen wird, die Probleme der Zukunft zu lösen.

Viele Untersuchungen beweisen, dass ca. 40 % aller Grundschulgutachten falsch sind. Das Prinzip der frühen Auslese gibt es weltweit nur noch in 19 Ländern; 16 davon waren die deutschen Bundesländer.