
Der ehemalige NRW-Justizminister und langjährige Landtagsabgeordnete für den Altkreis Lübbecke, Dr. Rolf Krumsiek (SPD), ist gestern im Alter von 75 Jahren an einer schweren Krankheit gestorben.
Fast 13 Jahre, von 1982 bis 1995, vertrat er den Wahlkreis Minden-Lübbecke I im Düsseldorfer Landtag. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) bezeichnete Krumsiek gestern als einen „Nordrhein-Westfalen mit Leib und Seele“.
Von Krumsieks Bürgernähe konnten sich auch die Menschen im Altkreis Lübbecke überzeugen. Bis zuletzt pflegte er über Parteigrenzen hinweg engen Kontakt zu seinen einstigen Weggefährten im Lübbecker Land.
Dr. Rolf Krumsiek wurde am 31. August 1934 in Obernkirchen (Kreis Schaumburg) als Sohn eines Ingenieurs geboren. Nach Studium und Promotion war er von 1971 bis 1980 unter anderem Oberstadtdirektor in Wuppertal. Im Juli 1980 bis zu seiner Berufung als Minister für Wissenschaft und Forschung (Oktober 1983) übernahm Dr. Krumsiek unter Johannes Rau die Leitung der Düsseldorfer Staatskanzlei. Am 5. Juni 1985 wurde der Sozialdemokrat dann NRW-Justizminister. Dieses Amt hatte er bis 1995 inne. Krumsiek war der erste Sozialdemokrat, der im Lübbecker Land bei den Landtagswahlen das Direktmandat holte. „Er war ein netter, umgänglicher Mensch mit viel Humor, der auf die Bürger zuging“, sagte gestern Paul-Gerhardt Seidel, der Krumsieks Wahlkreisbüro leitete. Ohne Krumsiek, davon ist Seidel überzeugt, gäbe es heute das Krankenhaus Rahden nicht mehr. Der Erhalt sei nur möglich gewesen, weil die Rettungswache von Espelkamp nach Rahden verlegt wurde. Krumsiek habe sich vehement für den Erhalt des Krankenhauses eingesetzt.