Katzengasse soll schöner werden

Katzengasse in Rahden
Drei Häuser prägen das Bild der Katzengasse, nicht alle entsprechen den Anforderungen an zeitgemäßes Wohnen. Planungen sehen nun vor, das Haus Katzengasse 6 abzureißen und in der Straße ein Mehrgenerationenhaus entstehen zu lassen.

Die Weichen für Veränderungen in der Rahdener Katzengasse sind gestellt. Von den drei Gebäuden, die das Straßenbild prägen, ist das mit der Hausnummer 6 „abgängig“. Wie Architekt und Stadtplaner Jürgen Reuter kürzlich dem Bauausschuss mitteilte, sei das Gebäude nicht zu erhalten.

2007 war schon einmal geplant, dass sich die Entwicklung der Katzengasse auf die Gebäude mit den Hausnummer 4 bis 8 beschränken soll. Es habe sich aber gezeigt, dass ohne die Betrachtung des Umfeldes eine sinnvolle Planung nicht gut sei.
Fest stehe jedoch, dass die Gasse durch die drei Häuser sowie den Glindower Platz geprägt werde. Der vorhandene Bebauungsplan genüge nicht mehr den Zielen und Ansprüchen an die innerstädtische Entwicklung. Ein neuer Plan nun solle Veränderungen an der gewachsenen Struktur zulassen. Im Klartext: Während die Häuser 4 und 8 aufgepäppelt werden können, sei mit dem Haus Nummer 6 aufgrund der maroden Bausubstanz nichts mehr zu machen. Allerdings sei zu überlegen, den Neubau in der Art und Weise an das alte Gebäude anzulehnen.

Als ein „wichtiges Gebäude“ stuft der Architekt das Haus Nummer 8 ein. Es sollte unbedingt erhalten werden. Zwischen diesem und dem Gebäude mit der Hausnummer 4 könnte nach seiner Vorstellung das Haus Nummer 6 abgerissen und ein neues zweigeschossiges Haus gebaut werden. Eine andere Variante wäre, zwischen den beiden erhaltenswerten Häusern einen Freiraum zu lassen und eine zweigeschossige Blockrandbebauung vorzusehen.

Nicht gut zu sprechen ist Reuter auf das alte Sparkassengebäude am Glindower Platz, weil es eine „abweisende Haltung zum Platz“ habe. Bei einer Neuordnung sollte der Platz Auftakt für das Viertel sein und die ehemalige Sparkasse dem Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses weichen. Auch die Platzfläche selbst sollte im Zuge der Maßnahmen neu gestaltet werden.

Die Marktstraße, so Rüter weiter, zeige eine „heterogene Bebauung“, aber ein mangelhaftes Erscheinungsbild durch schlechte Ansichten. Teilweise sollten bestimmte Bereiche überplant werden.

Insgesamt plädierte Reuter für eine „behutsame Stadterneuerung, keinen Radikalumbau“. Von der Umgestaltung des Glindower Platzes verspricht er sich eine „hohe Aufenthaltsqualität“.

Während Torsten Kuhlmann nicht recht wahr haben möchte, dass das Haus Katzengasse 6 nicht mehr zu sanieren ist – er schlägt einen Vor-Ort-Termin vor, um persönlich einen Eindruck zu bekommen – redet Werner Rohlfing Klartext: „Außer für die Nummer 8 wäre der Bagger das Beste.“

Werner Fortriede, der für einen Investor den Bereich beplant, sieht den Erhalt des Hauses Nummer 6 nur „unter erschwerten Bedingungen“. Ein Neubau wäre besser. Die Eigentümer, sagte er, wollten 4 und 8 erhalten und dazwischen einen Neubau setzen. Vorgesehen sei ein barrierefreies Generationenhaus mit einem Gemeinschaftsbereich. Ein Problem, räumte Fortriede ein, könne sein, ob sich das Flair der Katzengasse durch die Baumaßnahmen halten lasse.

Die Befürchtung, dass mit den Maßnahmen die Innenstadt „ein Altengetto“ wird, widersprach Fortriede. Es sei Mehrgenerationenwohnen vorgesehen, so dass sich gar kein Altengetto ergeben könne. Reuter hingegen meldete „leichte Bedenken wegen der Gestaltung des Neubaus an Nummer 6“ an.