
Mit einer festlichen Jubiläumsveranstaltung im Hotel Bohne feierte der SPD-Stadtverband Rahden sein 100-jähriges Bestehen. Neben Festredner Hubertus Heil, Generalsekretär der SPD, hatten auch einige der über 200 Gäste gewichtiges zu sagen.
Stadtverbandsvorsitzender Torsten Kuhlmann erinnerte an den schweren Anfang. Leider seien die Gründungsväter nicht mehr namentlich bekannt, da die Unterlagen im Dritten Reich vernichtet wurden. Doch Stadt- und Privatarchive hätten genügend hergegeben, um das Gründungsdatum zu rekonstruieren, eine Ausstellung zusammenzutragen und auch ein kleines Buch über die Geschichte herauszugeben. Sein besonderer Dank galt dafür Werner Kirchhoff und Johann Bolte.
Die Farbe Rot als ein verbindendes Element
Auf die Wurzeln der SPD in Rahden verwies auch Ernst-Wilhelm Rahe, stellvertretender Vorsitzender des Unterbezirks. Die seien bei den Tabakarbeitern und Eisenbahnern zu finden. Trotz „schwieriger Mehrheitsverhältnisse“ habe man es in Rahden mit einer aktiven und kämpferischen SPD zu tun, meinte Rahe. Nicht zuletzt stehe in Rahden die Wiege für die neue Juso-Bewegung im Altkreis Lübbecke.
Die Grüße der SPD-Nachbarn überbrachten Lübbeckes Bürgermeisterin Susanne Lindemann und Siegfried Nötzel aus Espelkamp. Während Lindemann die Farbe Rot als das verbindende Element beschrieb, dankte Nötzel vor allem für die Unterstützung der Rahdener Sozialdemokraten beim Aufbau des Verbandes in Espelkamp.
„Der Satz ,Der Landrat ist da!’ hätte vor 100 Jahren bei den Sozialdemokraten sicher Panik im Saal ausgelöst. Heute kommt er nicht als Obrigkeit, sondern als demokratischer Freund“, kündigte Moderator Friedrich Schepsmeier den amtierenden Landrat Wilhelm Krömer (CDU) an. „Den Sozialdemokraten ist es immer wieder gelungen, auf veränderte gesellschaftliche Bedingungen zu reagieren, nach Umbrüchen neu anzufangen und den Menschen auf ihre Sorgen die richtigen Antworten zu geben“, würdigte Krömer und sagte: „Möge es Ihnen weiter gelingen, die Menschen dort abzuholen, wo sie mit ihren Fragen, Sorgen und Problemen stehen, um einen eigenen Platz in dieser Gesellschaft ausfüllen zu können.“
Bürgermeister Bernd Hachmann (CDU) wünschte weiter so ein konstruktives und sachliches Miteinander im Rat. „Denn auch davon hängt das Wohl der Stadt ab.“
Für den Gewerbebund und alle Vereine in Rahden fragte André Kleinoth: „Wie würdigt man 100 Jahre politische Arbeit, mit all ihren Konsequenzen? 100 Jahre, Diskussionen, Sitzungen, Entscheidungen. 100 Jahre Verantwortung, aber auch Risiken, die in der deutschen Vergangenheit auch eine Gefahr für Leib und Leben des einzelnen bedeuten konnten.“
Kleinoth abschließend: „In Wahrheit bedeutet Politik ständige Veränderung und die Erkenntnis, nie wirklich am Ziel zu sein. Und sie bietet die Chance, die Zukunft aktiv zu gestalten, für nachfolgende Generationen, für ein besseres Leben.“ In diesem Sinne dankte er der SPD Rahden, „für 100 Jahre Einsatz zum Wohle der Demokratie, der Freiheit und der Bürger.“