Kritisieren – träumen – handeln

Unterstützer des Projektes Dorfwerkstatt!
Foto WB

Pr. Ströhen erhält eine große Chance. Initiiert von Stadt und Kreis wird dort eine »Dorfwerkstatt« veranstaltet.

Am Donnerstagabend wurde das Projekt im Gasthaus Buschendorf vorgestellt. Bürgermeister Bernd Hachmann bedankte sich gleich zu Beginn beim Kreis, denn der habe es ermöglicht, dass die Dorfwerkstatt aus »LEADER+-Mitteln« finanziert werde. Sein Dank galt aber auch dem Vorsitzenden des Heimatvereins, Bernhard Wietelmann, für die Übernahme der Schirmherrschaft. Der Heimatverein sei genau der richtige Partner, da in ihm alle Vorsitzenden der örtlichen Vereine vertreten seien und sich so alle Ströher dort wieder fänden, pflichtete Ortsvorsteher Hermann Seeker bei.

Die Inhalte und Ziele der Dorfwerkstatt beschrieb Landschaftsarchitekt Wolfgang Hanke, der mit Architekt Heino Heine die Dorfwerkstatt fachlich begleitet. In der Dorfwerkstatt sollen von Bürgern Ideen erarbeitet werden für die zukünftige Entwicklung des Ortes. Alle Ströher sind zum Mitmachen eingeladen. Dabei wünschen sich die Organisatoren, dass viele Bürger den Weg zur Dorfwerkstatt finden und dass alle Altersgruppen vertreten sind, um repräsentative Ideen zu erhalten. Die Dorfwerkstatt findet am Samstag, 5. November von 9.30 Uhr bis 15 Uhr in der Grundschule statt.

»Im ersten Schritt, der Bestands- und Kritikphase, wird eine erste Stärken-Schwächenanalyse erarbeitet, die als kritische Bestandsaufnahme des Gegenwartzustandes bezeichnet werden kann«, erklärte Hanke. Die Einzelangaben werden Themenkomplexen zugeordnet: Gruppe eins umfasst Dorfökologie, Natur- und Artenschutz, Landschaft sowie Dorfbild; Gruppe zwei bezieht sich auf Gebäude, Verkehr, Plätze und Straßen; in Gruppe drei geht es um Kultur, Soziales, Senioren, Jugend, Sport sowie Frauen. Im vierten Komplex geht es um Wirtschaft, Landwirtschaft, Fremdenverkehr und Infrastruktur.

In einer zweiten Runde, der Utopiephase, können Ziele und Wünsche formuliert werden und dabei wird der Fantasie freier Lauf gelassen.»Es darf ruhig gesponnen werden«, so Hanke. Auf der Grundlage der kritischen Bestandsanalyse werden Lösungsvorschläge erarbeitet. Dabei seien besonders zielgerichtete Visionen, aber auch losgelöste Träume und Wünsche gefragt. Hierzu sollen sich zu je einem Themenkomplex Arbeitsgruppen bilden. Dann geht es in die Mittagspause. Für Getränke und ein Essen ist gesorgt.

In der abschließenden Strategie- oder Realisationsphase sollen aus den Ergebnissen der vorhergehenden Arbeitsschritte zukunftsweisende Perspektiven entwickelt werden, die gleichzeitig auf ihre Durchsetzungsmöglichkeit geprüft werden. Zum Abschluss werden die Ergebnisse vorgetragen und über die Vorgehensweise beraten. Hanke betonte, dass sich bei Dorfwerkstätten Arbeitsgruppen gebildet hätten, die noch nach vielen Jahren aktiv seien.

Auf die Chancen, die das Projekt bietet, wies auch noch einmal Rainer Riemenschneider vom Amt für Wirtschaftsförderung des Kreises hin: Es könne utopisch gedacht und dann wieder handfest angepackt werden. Hachmann und Seeker wünschten sich eine große Beteiligung, denn die Dorfwerkstatt sei eine Gelegenheit, nicht nur zu reden, sondern zu handeln.

Bildunterzeile:
Unterstützen das Projekt Dorfwerkstatt (hinten v.l.): Hans Junchen (Vorsitzender der Werbegemeinschaft), Grundschulleiterin Uta Hartmeier, SPD-Ratsherr Rolf Klasing, Pfarrer Roland Mettenbrink, CDU-Ratsherr Jens Buschendorf, unten v.l.: Hermann Seeker, CDU-Ratsfrau Bianca Winkelmann, Wolfgang Hanke, Bernhard Wietelmann, Bernd Hachmann und Bauamtsleiter Dieter Drunagel. Foto: Elke Bösch